Schlachten bei den Wikingern

Gemeinhin wird fälschlicherweise angenommen, die Wikinger hätten als hocherprobte Seefahrer ihre kriegerischen Konflikte mit Hingabe und Leidenschaft vor allem auf offenem Meer ausgetragen. Gerade die Bezeichnung „Berserker“ und die ausgeklügelten Kampfformationen zeichnen die Wikinger aber als große Landkrieger aus.

Ablauf

Tatsächlich kämpften die Wikinger lieber zu Lande als zu Wasser. Die Heere bekriegten sich aus einer Ausgangsformation heraus, militärisch sehr diszipliniert und durchaus listenreich. Die erste Reihe kämpfte mit Schwertern, dahinter wurde mit Lanzen zugestoßen. Von weiter hinten flogen Speere und Pfeile, manchmal auch Steine und Handäxte. Im Anblick der Niederlage war Flucht keine Schande, weder am Landweg noch übers Meer.

Berserker

Eine besondere Rolle in den kriegerischen Auseinandersetzungen der Wikinger spielten die oft zitierten Berserker. Sie bildeten kleine Gruppen, die dem König in der Schlacht direkt unterstanden. Sie waren seine Elitetruppe, mussten von Herkunft wegen aber keineswegs adelig sein. Als herausragende Krieger unterschieden sie sich von den anderen Kämpfern durch ihre Fähigkeit, sich während der Schlacht in einen wahren Blutrausch hineinzusteigern.

Formationen

In der offenen Schlacht formierten sich die Männer aus dem Hohen Norden häufig zur Schildwall- oder zur Keilformation. Bei ersterer stand das Gros der Kampfkraft in der Mitte der Formation, von kleineren Truppen flankiert, die den Feind flexibel angreifen sollten. Die Formation wurde durch Schilde und Lanzen geschützt. In der Keilformation („Eberkopf“) ging eine keilbildende Truppe vor einer quadratisch-formierten einher.